Lernschwächen: Was ist eine Rechenschwäche?

Sie haben das Gefühl ihr Kind steht auf Kriegsfuß mit der Welt der Zahlen, dann könnte es sich möglicherweise um eine Rechenschwäche handeln. Dem Kind erschließt sich das System der Mathematik, nämlich dass Zahlen für Mengen stehen, mit dieser Lernschwäche bei Kindern nicht.

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Sie machen bei den Grundrechenarten Addition, Subtraktion, Division und Multiplikation im Vergleich zu Gleichaltrigen übermäßig viele Fehler, obwohl sie über gute Intelligenzleistungen verfügen und in anderen Schulfächern mit dem Leistungsanspruch keine Probleme, haben. Da in der Mathematik jeder Lernstoff mit den Grundrechenarten verknüpft ist, haben Kinder mit dieser Lernschwäche ohne besondere Förderung und Nachteilsausgleich keine Chance auf gute Noten.

Meist werden erste Schwierigkeiten bereits im zweiten oder dritten Schuljahr deutlich erkennbar. Beim Erlernen der Grundrechenarten und je nach Wissenszuwachs zeigen sich dann vielschichtige Probleme. Allerdings kann eine Dyskalkulie erst dann als solche erkannt und diagnostiziert werden, wenn ein Kind längere Zeit beobachtet wird und eindeutige Symptome wiederholt zu beobachten sind. Einzelne Symptome treten durchaus auch bei Kindern auf, die keine Dyskalkulie aufweisen.

Wie erkenne ich eine Dyskalkulie?

  • ständige Zuhilfenahme der Finger zum Zählen und Rechnen
  • das Vergessen der Übungen vom Vortag
  • der fehlende Transfer vom Einer zum Zehner (5 + 2 = 7 > 15 + 2 = 17)
  • eine häufig falsche Größenordnung beim Ergebnis, was dem Kind jedoch nicht auffällt
  • das wiederholte seitenverkehrte Schreiben von Ziffern (nicht 16, sondern 61)
  • rein schematisches Rechnen, kein Übertrag auf ähnliche Sachverhalte
  • Angst vor neuen Rechenwegen, Abneigungen gegen Aufgaben mit mathematischem Inhalt
  • Blockaden beim Sachrechnen
  • Umgang mit Geld und Zeit geprägt von Vergesslichkeit und keiner logischen Zuordnung
  • hohe Vergesslichkeit hinsichtlich verschiedener Lösungsansätze trotz vermehrter Übung

Treten mehrere Symptome verstärkt und über einen längeren Zeitraum auf, sollte das Kind einer Überprüfung hinsichtlich einer Dyskalkulie unterzogen werden.

 

Wo bekomme ich Hilfe?

Vermuten Sie eine Lernschwäche bei Ihrem Kind, suchen Sie am besten zuerst das Gespräch mit dem Lehrer. Er kann das Lernverhalten Ihres Kindes am besten einschätzen und Sie beraten, ob es sich seiner Meinung nach wirklich um eine Lernschwäche handelt oder nur um eine vorrübergehende Phase.

Die Schule und auch Ihr Kinderarzt können Sie an bestimme Kinder- und Jugendtherapeuten weiterleiten. Diese Experten führen dann entsprechende Tests durch, um eine Diagnose zu stellen.

 

Wie kann ICH meinem Kind helfen?

Der Rückhalt in der Familie ist für Ihr Kind besonders wichtig. Denn Sie als Eltern sind die engsten Bezugspersonen. Nehmen Sie die Schule nicht wichtiger als ihr das zukommt. Der spätere Berufs- und Lebenserfolg entscheidet sich nicht schon im ersten und zweiten Schuljahr, vielleicht gar nicht in der Schule. Versuchen Sie, Ihrem Kind den Leistungsdruck zu mildern, und ersparen Sie ihm Beschämung.

Außerdem ist es wichtig, dass Kinder nun in anderen Bereichen Erfolgserlebnisse haben – in der Schule, aber auch darüber hinaus. Kann Ihr Kind besonders gut Mathematik, Gitarre spielen oder Schwimmen? Sich die eigenen Stärken bewusster zu machen, hilft, mit der Legasthenie besser umzugehen.

Darüber hinaus können Sie schon vor Schuleintritt das mathematische Verständnis ihres Kindes spielerisch fördern. So können gemeinsame Einkäufe im Supermarkt dazu dienen, das Kind bestimmte Produkte, wie etwa Milch oder Joghurt, abzählen zu lassen und im Wagen anzuordnen. Auch das gemeinsame Kochen und Backen ist hilfreich, Mengenvorstellungen herzustellen und zu trainieren. Zeitspannen und Zeiträume lassen sich ebenso zuhause hervorragend trainieren. So können Schlafens- und Essenszeiten herangezogen werden, aber auch Urlaubs- und Feiertage bieten gute Möglichkeiten, das zeitliche Verständnis bei einem Kind zu entwickeln und zu fördern.

Nach dem Schuleintritt sollten Eltern mit den Kindern das regelgerechte Schreiben der Zahlen sowie die Grundrechenarten üben und trainieren. Das betrifft in den ersten Wochen vielfach schon die Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 20, später dann das kleine Einmaleins. Für diese Übungen können Hilfsmittel zur Veranschaulichung jederzeit herangezogen werden, damit das Vorstellungsvermögen unterstützt wird. Außerdem eignet sich insbesondere bei jüngeren Schulkindern der Einsatz spielerischer Elemente meist besser zur Motivation für häusliche Übungen, als das rein schematische Abarbeiten von Aufgaben.

Stärken Sie das Selbstbewusstsein ihres Kindes und üben sie spielerisch!

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