Für die Dichtung des Hochmittelalters werden auch die Begriffe „Höfische Literatur“ oder Stauffische Klassik genutzt.
Bevor wir jetzt genauer auf diese Literaturepoche eingehen, möchte ich dir noch kurz etwas über die geschichtlichen Ereignisse dieser Zeit erzählen.
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Historischer Hintergrund:
Das Hochmittelalter setzte mit der Übernahme der Herrschaftsgewalt der Staufer über die Salier 1125 ein und erreichte seinen Machthöhepunkt unter Friedrich I., Barbarossa. Da die Anzahl der Menschen rasch wuchs, fand in fast allen Lebensbereichen ein Umbruch statt. Die landwirtschaftliche Produktion, Handel und Handwerk wurden verbessert. Man bezahlte nun mit Geld und tauschte nicht mehr nur die Dinge. Mit dem Papst an der Spitze wurde die Kirche hierarchisch geordnet. In dieser Zeit entstanden viele geistliche Orden. So kam es immer wieder zu Streitereien zwischen geistlichen und weltlichen Herrschern, die im Investiturstreit endeten. Schreiben und Lesen wurde jetzt auch im Adel immer beliebter.
Literatur:
Die Kunst und die Literatur sind nicht frei, sondern dienen einem vorgeschriebenen Zweck. Das heißt, dass die Literatur zur Unterweisungen der Religion, Glorifizierung der Herrscher oder der Erziehung eines Staates dienen sollte. Daher gab es immer genaue Vorgaben. Zu dieser Zeit sind für die Lyrik vor allem das Lied (Minnegesang), der Spruch (politische und belehrende Inhalte) und der Leich (religiöse Inhalte) bekannt. Der Minnegesang erlebt seine Blütezeit.
Minnegesang
Du stellst dir nun bestimmt die Frage, was Minnegesang ist. Im Minnelied stand die Liebeserklärung eines Ritters an eine adlige Frau im Mittelpunkt. Es wurde dennoch vor allem die Gesamtheit der Frauen gelobt und nicht nur eine einzelne. Der Minnesänger (Ritter) beklagte aber auch die Unerfüllung seiner Wünsche (Konflikt). In hohen Minnen wurde von der geistigen Liebe eines Ritters und deren Unerreichbarkeit gesungen. In der niederen Minne besang man eine ernstgemeinte Beziehung. Es war heiter und spielte oft in der Natur. Und in der dörperlichen Minne war der Hauptspielplatz ein Dorf. Es wurden Bauernthematiken lustig und parodistisch aufgearbeitet.
Minneliedtypen: Minne- oder Werbelied, Naturlied, Wechsel, Dialoglied, Tagelied, Kreuzlied.
Neben dem Minnegesang findest du zu dieser Zeit auch das Höfische Epos, den Ritterepos und Heldenepos. Es waren Versepen die in Reinpaaren aufgebaut wurden. So bildete sich auch zu dieser Zeit das Mittelhochdeutsch aus. Außerdem entwickelte sich die Vagantendichtung. Darin wurde das irdische Leben zum Thema, im Gegensatz zum Epos und zum Minnegesang. Die Vagantendichtung wurde allerdings in Latein verfasst (z.B. Carmina Burana).
Werke
Werk | Dichter |
---|---|
Under der linden | Walther v. der Vogelweide |
Minnelieder (seit 1180) | Heinrich v. Morungen |
Erec (ca.1180) | Hartmann von Aue |
Der arme Heinrich (1195) | Hartmann v. Aue |
Parzival (1200/10) | Wolfram v. Eschenbach |
Tristan und Isolde (ca.1210) | Gottfried v. Strassburg |
Nibelungenlied (ca. 1200) | anonym |
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