In diesem Beitrag erfährst du alles rund um das Reimschema.
Gedichte stecken voller sprachlicher Besonderheiten, die du erkennen und interpretieren sollst. Bestimmt ist dir beim Lesen lyrischer Texte aufgefallen, dass sich viele Verse reimen. Dieser Reim wurde nicht zufällig gewählt, sondern folgt einem bestimmten Schema. In diesem Deutsch lernen Beitrag werden wir dir deshalb die verschiedenen Reimarten näherbringen.
Das lyrische Ich
Erfahre alles zum lyrischen Ich
Das lyrische Ich stellt den vom Autor erfundenen Sprecher dar, aus dessen Perspektive die Erlebnisse geschildert werden. Du kannst sie anhand der Personalpronomen (ich, mir) oder des Possessivpronomens (mein) zuordnen.
Merke:
Das lyrische Ich entspricht nicht dem Autor des Gedichts, darf also keinesfalls mit diesem gleichgesetzt werden
Die Erlebnisse und Erfahrungen des lyrischen Ichs sind wesentlich für den Handlungsverlauf. Du solltest sie daher bei der Wiedergabe des Inhalts beachten.
Der Vers
Erfahre alles zum Vers
Achte beim Verfassen deiner Gedichtanalyse stets darauf, nicht von Zeilen, sondern von Versen zu sprechen.
Tipp:
Die Anzahl an Versen kannst du ebenfalls für deine Gedichtinterpretation verwenden. Ziffern haben schließlich auch eine eigenständige Bedeutung, die du mit dem Inhalt in Verbindung bringen kannst.
Die Strophe
Erfahre alles zur Strophe
Ein Gedicht besteht meist aus mehreren Strophen, die oftmals unterschiedliche Inhalte thematisieren. Eine traditionell gebaute Gedichtform mit Strophen ist beispielsweise das Lied.
Merke:
Ein eigenständiger Absatz von Versen wird als Strophe bezeichnet.
Die 3 wichtigsten Reimarten und ihre Wirkung
Lerne die wichtigsten Reimarten kennen
Gedichte, die sich reimen weisen stets ein bestimmtes Muster auf. Die einzelnen Verse besitzen dabei meist sogenannte Endreime. Man unterscheidet drei wesentliche Fälle:
Der Paarreim
- Reimschema: aabb
- jeweils zwei direkt aufeinanderfolgende Verse reimen sich
Beispiel
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? a
Es ist der Vater mit seinem Kind a
Er hat den Knaben wohl in dem Arm b
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm. b
(Auszug aus: Erlkönig von Johann Wolfgang von Goethe)
Der umarmende Reim
- Reimschema: abba
- ein Paarreim wird von zwei Versen, die sich reimen, umarmt.
Beispiel
Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden. a
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein: b
Wo jetzt noch Städte stehn, wird eine Wiesen sein, b
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden. a
(Auszug aus: Es ist alles eitel von Andreas Gryphius)
Der Kreuzreim
- Reimschema: abab
- Ein Vers reimt sich mit dem Übernächsten. Die einzelnen Reime wechseln sich somit ab
Beispiel
Der Sommer folgt. Es wachsen Tag und Hitze, a
und von den Augen drängt uns die Glut; b
doch dort am Wasserfall, am Felsensitze a
erquickt ein Trunk, erfrischt ein Wort das Blut. b
(Auszug aus Sommer von Johann Wolfgang von Goethe)
Die 3 wichtigsten Reimarten zusammengefasst
Nutze diese Tabelle als Gedächtnisstütze oder zum Lernen
| Reimart | Wirkung/Themengebiet |
|---|---|
| Paarreim | Beschwingter, liedhafter Charakter, Unbeschwertheit, Leichtigkeit, Dynamik. |
| Umarmender Reim | Suche nach Geborgenheit, Ungewissheit, Neuartigkeit. |
| Kreuzreim | Unruhe, Gegenüberstellung von Gegensätzen, Gleichklang. |
Die 3 wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Deutsch lernen Beitrag
- Bei Gedichten wird von Versen statt Zeilen gesprochen.
- Man unterscheidet 3 wesentliche Reimarten: Paarreim, umarmender Reim und Kreuzreim
- Jede Reimart besitzt ihr eigenes Reimschema
- Paarreim: aabb
- Umarmender Reim: abba
- Kreuzreim: abab
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