Beim Latein lernen und Übersetzen eines lateinischen Textes in das Deutsche kann dir die Bestimmung unbekannter Strukturen zunächst schwerfallen. Für einen sicheren und routinierten Umgang bei der Übersetzung des AcI soll dir dieser Artikel einen Überblick über die grammatikalische Form des Akkusativs mit Infinitiv (AcI) bieten.
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Der AcI – Akkusativ mit Infinitiv
Erfahre alles über den Accusativus cum Infinitivo
Der AcI beschreibt Sätze, bei denen, wie auch im Deutschen zu einem Akkusativobjekt (filium „der Sohn“) noch ein Infinitiv (laborare „arbeiten“) hinzutritt. Am besten gibst du den AcI im Deutschen mit einem Aussagesatz wieder, der mit der Konjunktion „dass“ eingeleitet wird. Der Akkusativ im Lateinischen wird dabei zum Subjekt und der Infinitiv zum Prädikat des Aussagesatzes.
Beispiel zum AcI
Nutze diese Beispiele zum besseren Verständnis
Claudius filium laborere videt. →
Claudius sieht den Sohn arbeiten.
Claudius sieht, dass der Sohn arbeitet.
Verwendung von Acl
Lerne, wann du Acl verwendest und wo es steht
Der AcI steht:
- nach Verben des Sprechens (dicere – „sagen, dass“; „contendere – behaupten, dass“)
- nach Verben des Denkens (cogitare – „denken, dass“)
- nach Verben, die Gefühle ausdrücken (gaudere – „sich freuen, dass“; mirari – „sich wundern, dass“)
Die Zeitverhältnisse des AcI
Erfahre mehr über die Zeitverhältnisse des AcI
1. Gleichzeitigkeit – Infinitiv Präsens
Der Infinitiv Präsens gibt dir an, dass das Geschehen des AcI zur selben Zeit wie die Handlung des Prädikats abläuft (Infinitiv der Gleichzeitigkeit).
Claudius filium laborare scivit. → Claudius hat gewusst, dass der Sohn gearbeitet hat.
Da das Prädikat „scivit – er hat gewusst“ im Perfekt steht und „laborare“ ein Infinitiv Präsens ist, muss der Aussagesatz gleichzeitig zum Prädikat im Perfekt wiedergegeben werden.
2. Vorzeitigkeit – Infinitiv Perfekt
Der Infinitiv Perfekt gibt an, dass die Handlung des AcI bereits vor der Handlung des Prädikats stattgefunden hat (Infinitiv der Vorzeitigkeit). Das Erkennungszeichen des Infinitiv Perfekt ist die Endung „-isse“.
Claudius filium laboravisse scivit. → Claudius hat gewusst (Pefekt), dass der Sohn gearbeitet hatte (Plusquamperfekt).
Weil die Handlung im AcI bereits vor dem Geschehen des Prädikats abgelaufen ist, empfiehlt sich in diesem Satz die Wiedergabe des Infinitiv Passiv (Erkennungszeichen: -isse) mit dem Plusquamperfekt.
3. Nachzeitigkeit – Infinitiv Futur
Der Infinitiv Futur drückt aus, dass sich das Geschehen des AcI nach der Handlung des Prädikats ereignen wird (Infinitiv der Nachzeitigkeit). Den Infinitiv Futur erkennst du an der Endung „-urum“ oder „-arum“ + esse. Oftmals steht im Lateinischen der Infinitiv Futur ohne esse.
Claudius filium laboraturum (esse) scivit. → Claudius hat gewusst (Perfekt), dass der Sohn arbeiten wird (Futur 1).
Der AcI kann auch in Verbindung mit Pronomina (zu Deutsch Fürwörter) stehen. Dabei gibst du die Akkusative der lateinischen Personalpronomen (me, te, nos, vos) im deutschen „dass“-Satz als Nominative (ich, du, wir, ihr) wieder.
Scio te militem fortem esse. → Ich weiß, dass du ein tapferer Soldat bist.
Das Personalpronomen „te“ steht im Akkusativ und bildet zusammen mit dem Infinitiv „esse“ einen AcI. Deshalb übersetzen wir das Personalpronomen „te“ im Deutschen im Nominativ, folglich mit „du“.
Vorgehensweise für die Übersetzung des AcI
Präge dir dieses „Rezept zur Übersetzung“ gut ein
- Suche den Akkusativ und den zugehörigen Infinitiv im Lateinischen
- Bilde den „dass“-Satz: Der Akkusativ wird zum Subjekt, der Infinitiv zum Prädikat
- Worte, die zwischen dem Akkusativ und dem Infinitiv stehen, werden in den „dass“-Satz eingefügt
Die 3 wichtigsten Punkte aus diesem „Latein-lernen“-Beitrag:
- Der AcI kann mithilfe eine „dass“-Satzes im Deutschen wiedergegeben werden. Dabei wird der Akkusativ zum Subjekt, der Infinitiv zum Prädikat des „dass“-Satzes
- Es gibt drei Zeitverhältnisse beim AcI:
- Gleichzeitigkeit: Infinitiv Präsens (Endung: -re)
- Vorzeitigkeit: Infinitiv Perfekt (Endung: -isse)
- Nachzeitigkeit: Infinitiv Futur (Endung: -urum oder -arum)
- Pronomina im Akkusativ (me, te, nos, vos) werden zu Subjekten des „dass“-Satzes (ich, dich, wir, uns)
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