Sie kennen das Problem aus Ihrer eigenen Schulzeit oder Kindheit?
Schwierigkeiten beim Lesen oder Schreiben war für Sie selbst schon immer eine Katastrophe?
Egal, wie viel Sie für Diktate geübt haben, im besten Fall war die Note 5 zu erreichen?
Sie denken nur sehr ungern an den Deutschunterricht zurück, Lesen ist für Sie heute noch nicht zum Hobby geworden?
Die Rechtschreib- und Leseproblematik bei Ihrem Kind können Sie bestens nachvollziehen, weil Sie selbst wissen, wie es sich anfühlt, so ziemlich jedes Wort falsch zu schreiben.
Dehnungslaute mit „h“, Doppellaute wie „mm“, „pp“, „ll“ oder „ss“, bereiten Ihnen sogar noch heute Schwierigkeiten und Ihrem Kind geht es ähnlich.
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In diesem Fall liegt die Vermutung nahe, dass Sie diese Schwäche an Ihr Kind weitergegeben haben. Sie haben die Lese-Rechtschreib-Problematik weitervererbt. Somit sprechen wir von Legasthenie.
In vielen Fachbüchern und Studien werden Berichte und Tests veröffentlicht, die beweisen, dass die Problematik beim Lesen und Schreiben weitervererbt werden kann und bestimmte Chromosomen (1,2,6,15) dies beeinflussen.
Die Lese-Rechtschreibschwäche, die umgangssprachlich einfach nur LRS genannt wird, ist eine erworbene Schwäche, für die es unterschiedliche Gründe geben kann.
Zum einen können es längere Krankheiten beim Kind sein, die Auswirkungen auf die Sinneswahrnehmungen haben zum anderen für das Kind ungünstige Lernmethoden, die angewandt werden.
Bei frühgeborenen Kindern sind häufiger Lernschwächen zu erkennen, weil beispielsweise die entwicklungsbedingten Rückstände erst mit der Zeit Schritt für Schritt aufgearbeitet werden müssen.
Hier liegt also keine Vererbung vor, sondern im Laufe der Jahre können wir den Kindern mit speziellen Hilfestellungen, wie Ergotherapie, Logopädie oder einer individuellen LRS-Förderung zur Seite stehen.
Die Chancen stehen hoch, dass diese Problematik mit gezielter Übung behoben wird.
Nicht selten kommt es vor, dass unsere Kinder länger krank sind und sich in ihren jungen Jahren mit kleineren und größeren Krankheiten auseinandersetzen müssen. Als Eltern leiden wir sehr unter dieser Situation und versuchen unseren Kindern so gut wie möglich zur Seite zu stehen. In dieser Zeit lässt es sich nicht immer verhindern, dass die Schule regelmäßig besucht wird. Unterrichtsausfall, besonders in den ersten Schuljahren kann ebenso zu einer Lese-Rechtschreib-Schwäche führen. Den Schülern fehlt zu viel Lernzeit und das Aufholen wird gerade nach mehrwöchigen Ausfällen fast unmöglich.
Häufig sind es nachvollziehbare Gründe, die uns vermuten lassen, warum ein Kind an dieser Schwäche leiden kann.
Tatsächlich, die meisten Kinder „leiden“ wirklich darunter, weil sie keinen ersichtlichen Grund kennen, warum sie im Deutschunterricht so schlecht abschneiden. Sie fühlen sich dumm und weniger intelligent, was nur sehr selten der Fall ist.
Größere familiäre Probleme, die sich über einen längeren Zeitraum ziehen, können Kinder so sehr beeinflussen, dass der Kopf der Schüler mehr mit den Problemen beschäftigt ist, als mit Schule. Ein nachvollziehbarer Grund, eine logische Sichtweise, die uns aber deutlich macht, dass wir unsere Kinder und Schützlinge bei dieser vorübergehenden Schwäche unterstützen können.
Es wird nicht unbedingt der einfachste Weg, aber mit Hilfe von Schule und Spezialisten ist die sogenannte LRS eine vorübergehende Problematik – im Gegensatz zur Legasthenie
Umgangssprachlich wird nur sehr selten zwischen diesen beiden Begriffen unterschieden, lediglich bei Pädagogen oder Legasthenie-Spezialisten kommt die spezielle Differenzierung zum Vorschein.
Um unseren Kindern die entsprechende Förderung zukommen zu lassen, ist die Unterscheidung dennoch äußerst wichtig. Die Folgende Skizze zeigt, wie die Förderung – allgemein ausgedrückt – stattfinden soll.
Natürlich muss für jedes betroffene Kind oder jeden Jugendlichen ein individueller Test mit entsprechenden Fördermaßnahmen erstellt werden.
Die ersten Anlaufstellen sind meist Deutschlehrer, Beratungslehrer oder Sozialarbeiter an den Schulen, Kinder- und Jugendärzte oder schulpsychologische Beratungsstellen. Von dort werden Eltern und Schüler an die richtigen Fachleute weitervermittelt.
Gerade die Art der Förderung muss bei Kindern mit einer Legasthenie oder einer LRS eine andere sein, weshalb hier sehr genau unterschieden werden sollte. Bei Kindern mit einer LRS werden durch verstärkte Arbeit im Symptombereich, d.h. durch viel Schreiben- und Lesen üben, sehr gute Erfolge erzielt. Beim legasthenen Kind wird man, setzt man diese Maßnahme alleine, scheitern. Damit Verbesserungen eintreten, benötigt das legasthene Kind zusätzlich zum Symptomtraining Hilfe im Bereich der unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen, die seine individuelle Problematik ausmachen, zusätzlich zum gezielten Training der Aufmerksamkeit beim Schreiben und/oder Lesen.
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