Wenn Reize und Informationen nur im Kurzzeitgedächtnis sind, ist das für das langfristige Lernen noch nicht genug. Du willst doch, dass das, was du lernst, nicht nur kurzfristig zur Verfügung steht, sondern so lange wie möglich im Gedächtnis bleibt, oder etwa nicht? Das ist so einfach, wenn man weiß, wie in unserem Gedächtnis die Reize und Informationen vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis gelangen. Ich möchte dir gerne 2 Fakten über das menschliche Gehirn verraten und wie du diese nutzen kannst, um dein Lernstoff langfristig zu speichern.
1. Das menschliche Gehirn lernt durch Verknüpfungen:
Was schwirrt dir durch den Kopf, wenn ich sage: Restaurant? Bitte mach dir erst Gedanken darüber, bevor du weiterliest.
Kellner, Speisekarte, Trinken, Essen, Familie, Pizza, Rechnung, Trinkgeld?
Und das vielleicht sogar in genau dieser Reihenfolge?
Ich habe nur ein Wort gesagt und dir sind gleich ganz viele weitere dazu eingefallen. Woran liegt das? Ganz einfach: Unser Gehirn lernt durch Verknüpfungen! Du hast einen Besuch im Restaurant mit Essen, Trinken, Kellner usw. verknüpft.
Welche Verknüpfungen du hast hängt ganz davon ab, welche Erfahrungen du bisher gesammelt hast. Jemand anderes würde vielleicht ganz andere Wörter mit dem Begriff Restaurant verknüpfen.
Und wie ist es denn mit dem Vokabellernen? Du hast ein Wort auf Deutsch und die Übersetzung in der Fremdsprache. Ziel ist es doch nun beim Lernen das deutsche Wort mit der Übersetzung zu verknüpfen: Vereinfacht dargestellt zeige ich dir mal ein Beispiel:
In deinem Gehirn sind tausende von Nervenzellen. Eine Nervenzelle steht jetzt für das deutsche Wort Hund, eine andere für die englische Übersetzung „dog“. Ziel ist es jetzt, diese so gut wie möglich miteinander zu verknüpfen. Je dicker die Verknüpfung, desto besser und desto schneller kann ich auf diese Information bewusst aus meinem Langzeitgedächtnis zugreifen.
Wie dick diese Verknüpfung ist, hängt ganz von der Lerntechnik ab, die ich verwende, um die Informationen ins Langzeitgedächtnis zu bekommen. Grundsätzlich kann man sagen: Je öfter ich eine Sache wiederhole, desto stabiler und dicker ist die Verknüpfung. Aber: Das braucht unheimlich viel Zeit und ist ziemlich eintönig.
2. Gehirn lernt in Bildern
Vielleicht kennst du die Situation: Du schreibst dir für die wichtige Prüfung nächste Woche eine Zusammenfassung mit allen wichtigen Punkten. Du liest sie dir ein paar Mal durch und fühlst dich relativ gut vorbereitet.
Am Tag der Prüfung sitzt du auf deinem Platz und die Klausur wird ausgeteilt. Du drehst sie um und liest die erste Frage und denkst dir: „Super, genau das hab ich gelernt, das steht auf meiner Zusammenfassung auf der zweiten Seite links unten. Daneben ist mir der Füller ausgerutscht und da ist jetzt ein blöder störender Strich auf dem Papier. Genial, ich wusste doch ich hab das Richtige gelernt. ABER: Was stand da denn nochmal. Ich weiß genau, dass ich es gelernt habe, aber was stand da gleich nochmal?!“
Doch nicht so gut vorbereitet?
Das hat einen ganz bestimmten Grund. Um dieses zu verdeutlichen nochmal ein kleiner Test für euch:
- Denk mal an Popcorn!
- Und jetzt an ein rosa Kamel!
Was ist passiert? Hast du es vor dir gesehen? Ein Eimer Popcorn im Kino oder ein verrückt aussehendes rosa Kamel? Oder hast du die einzelnen Buchstaben vor deinen Augen gesehen? R. O. S. A. K. A. M. E. L.? Ich glaube nicht. Du hattest ein Bild vor Augen. Und genau das ist das, was unser Gehirn zum Lernen braucht: Bilder! Nicht umsonst weißt du genau wo in deiner Zusammenfassung der Inhalt steht, aber nicht mehr was du geschrieben hast. Du hast die Zusammenfassung als Bild abgespeichert und mit dem Text kann dein Gehirn nichts anfangen.
Wenn du ein Buch liest, dass nur aus Text besteht, spielen sich doch in deinem Kopf auch nur Bilder ab, oder etwa nicht?
Aber wie kannst du das jetzt beim Lernen anwenden?
Versuche dir die Informationen so bildhaft wie nur möglich, mit vielen Details und Kleinigkeiten vorzustellen oder dir sogar aufzumalen. Und denk daran: Die Bilder müssen witzig, außergewöhnlich und verrückt sein!
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