Erstellst du zu jeder zu vermittelnden Information ein Bild und verknüpft diese in der Reihenfolge, in der du sie lernen möchtest, entsteht eine Geschichte. Bei der Klassenarbeit, Prüfung oder Präsentation musst du dann nichts weiter vornehmen, als die Geschichte gedanklich abzuspielen und kannst somit alle Informationen ins Gedächtis rufen oder frei vortragen.

Die Herausforderung: Eine Geschichte um 20 Begriffe auswendig zu lernen

Ich werde dir jetzt eine Liste von 20 Wörtern geben und dir zeigen, wie die Geschichten-Technik funktioniert:

1. Baum
2. Lichtschalter
3. Hocker
4. Auto
5. Hand
6. Würfel
7. Zwerg
8. Formel 1
9. Kegel
10. Ei
11. Fußball
12. Karton
13. Freitag
14. Herz
15. Mofa
16. Bier
17. Kino
18. Führerschein
19. Abendessen
20. Tagesschau

So könnte die Geschichte aussehen

„Auf einer großen Wiese stand ein BAUM mit ganz vielen bunten Blättern, rote, grüne, gelbe, blaue und orangene. Der Baum machte komische Geräusche, denn er lachte wie am Spies, sodass seine Blätter schon langsam abgefallen sind.

Als ich näher an den Baum heran lief sah ich, dass ganz oben am Stamm ein LICHTSCHALTER angebracht ist. Ich streckte mich und streckte mich, bin aber einfach nicht dran gekommen. Ich fragte mich, was nur passieren würde, wenn der Lichtschalter betätigt werde würde. Ich war so neugierig darauf, dass ich mir einen HOCKER geholt habe, um dort drauf zu steigen und auf den Schalter zu drücken. Der Hocker hatte drei sternförmige Beine und knarzte fürchterlich. Endlich, ich konnte den Lichtschalter erreichen. Ich drückte darauf und…

Peng, ein großer Knall! Ich blickte Richtung Himmel und sah etwas Grünes anfliegen. Es kam immer näher und näher und landete direkt neben dem nun hell leuchtenden Baum. Es war ein großes grünes AUTO mit Flügeltüren. Als dann langsam die Fahrertüre aufging, trat Nebel aus dem Auto und es war zuerst nur eine riesen HAND zu sehen, extrem haarig und alles voller Warzen. Eine Hand mit Fingernägel so lange wie ein Bleistift.

Als der Nebel allmählich verschwunden war trat ein alter weiser Mann hervor und kniete sich direkt vor mich. Er zog aus seiner Hosentasche einen WÜRFEL und sagte: Liebes Kind, wenn du eine höhere Zahl würfelst als ich, hast du gewonnen und darfst dir was wünschen. Wenn du verlierst, verwandle ich dich in einen ZWERG. In einen Zwerg mit lila Zipfelmütze und ganz langer Nase.

Also gut: Ich würfelte und es erscheint eine 3. 50:50 Chance zu gewinnen. Der alte Mann nimmt den Würfel und wirft ihn… Und es erscheint eine… 2… Puh Glück gehabt, gewonnen. Nun durfte ich mir also etwas wünschen. Ich überlegte und kam auf den Entschluss: Ich wünschte mir eine ACHTERBAHN in meinen Garten, die schnellste Achterbahn der Welt mit 8 Loopings und freiem Fall. Am Ende der Bahn sollte es etwas geben, was es auf der Welt noch nicht gibt. Am Ende rast man mit voller Geschwindigkeit über eine lange gerade Strecke und musste durch ein Steuerrad den Wagen der Achterbahn so lenken, dass man die KEGEL am Ende der Bahn alle abräumt. Es waren 9 an der Zahl und alle hatten komische Gesichter aufgemalt, die bunte Zungen herausstreckten. Gelang es einem nicht, gab es eine Eierschleudermaschine, die einen mit Eiern bewarf, in denen kein Eigelb sondern gift grüner Honig darin war.“

Das war jetzt eine Geschichte mit den ersten 10 Wörtern. Welche Wörter waren es nochmal? Genau: Baum, Lichtschalter, Hocker, Auto, Hand, Würfel, Zwerg, Achterbahn, Kegel und Ei.

Versuche doch einmal eine verrückte Geschichte mit den nächsten Wörtern zu erfinden. Du musst sie dir nicht unbedingt aufschreiben. Wichtig ist nur, dass du dir die Bilder wirklich gut vorstellst und die einzelnen Bilder und Informationen miteinander verknüpfst. Dann geben wir unserem Gehirn nämlich genau das, was es braucht zu Lernen: Bilder, Verknüpfungen und Fantasie: Übe diese Technik ein bisschen und du wirst sehen wie genial diese Technik ist. Denn nicht umsonst wird diese Geschichten-Technik immer noch von den erfolgreichsten Gedächtnis- und Mentaltrainern angewandt.