Mit Geschichten lernen
Wir Menschen lieben Geschichten, sei es in Büchern, Filmen, CDs, Live oder im Theater. Doch es gibt eine ganz wichtige Sache die gegeben sein muss, dass uns eine Geschichte auch fasziniert: Sie muss in Bildern ausgedrückt sein. Wenn eine Geschichte nicht die Fantasie der Zuhörer anregt, ist es keine gute Geschichte. Denn nur wenn unsere Vorstellungskraft gefordert wird, bekommen wir eine Geschichte nicht mehr aus dem Kopf.
Nutze die Macht der Bilder um Deinen Lernstoff nie wieder zu vergessen
Nur wenn eine Geschichte in unserem Gehirn Bilder entstehen lässt, können wir uns in die Geschichte hineinversetzen und uns verzaubern lassen.
Unser Gehirn denkt nun mal in Bildern und kann auch nur mit Bildern etwas anfangen. Selbst wenn wir einen Text lesen entstehen bei uns Menschen Bilder im Kopf. Warum also nicht auch in Bildern lernen? Geben wir unserem Gehirn doch das, was es zum Lernen braucht: Bilder!
Und dabei gibt es eine wichtige Regel:
Dein Gehirn lernt besser mit Kreativität, Gefühl, Spaß und Fantasie. Jetzt fragst du dich vielleicht, wie das denn funktionieren soll in Bildern und Geschichten zu lernen? Ich wird’s dir zeigen:
Wie glaubst du haben es die erfolgreichsten Redner der Welt, wie beispielsweise Aristoteles, geschafft, sich stundenlange Reden auswendig zu merken? Wenn die Menschen in der Antike eine Rede halten mussten, konnten sie nicht so einfach Stift und Papier hernehmen und sich alles aufschreiben. Ihre Mittel waren begrenzt. Das heißt sie mussten das benutzen, was sie haben – Ihr Gedächtnis.
Was glaubst Du, wie sie es geschafft haben, sich alles zu merken, was sie nicht auf Steintafeln spazieren tragen konnten? Einen Computer oder Laptop hatten sie sicher nicht dabei. Nein, sie haben in Bildern gelernt!
Und nun zum Erfolgsrezept des langfristigen Lernens – das Lernen mit Bildern und Geschichten!
Angenommen du müsstest dir 20 Wörter merken und das auch noch in der richtigen Reihenfolge. Was schätzt du wie lange du in etwa brauchen würdest? 5min? 10min? 20min?
Und wie viele davon würdest du noch in 2 Stunden wissen? Und in 5? Nach einem Tag? Oder in einer Woche? Du merkst, die Anzahl der Wörter, die du dir merken kannst, würde immer kleiner werden. Aber hier der ultimative Trick, um sich noch viele Wörter mehr zu merken, aber so, dass du sie selbst in 2 Wochen noch in der richtigen Reihenfolge kennst. Diesen Trick wenden heute sogar noch die erfolgreichsten Gedächtnistrainer an: Der Trick sind Geschichten! Ich werde dir jetzt eine Liste von 20 Wörtern geben und dir zeigen, wie diese Technik funktioniert:
- Baum
- Lichtschalter
- Hocker
- Auto
- Hand
- Würfel
- Zwerg
- Formel 1
- Kegel
- Ei
- Fußball
- Karton
- Freitag
- Herz
- Mofa
- Bier
- Kino
- Führerschein
- Abendessen
- Tagesschau
Die Technik ist ganz einfach: Versuche dir eine Geschichte aus diesen Begriffen zu machen. Aber: Lasse wirklich einzelne Bilder entstehen. Die Geschichte sollte nämlich nicht lauten: „Ich sehe einen Baum, gehe dann zu einem Lichtschalter und setze mich auf einen Hocker. Danach fahr ich mit dem Auto und betrachte meine Hand. Im Anschluss spiele ich dann mit einem Würfel und sehe einen Zwerg usw.“
Eine Geschichte sollte folgende Regeln beachten:
- Aus den einzelnen Informationen (in unserem Fall sind es die Wörter) müssen eigene Bilder entstehen. Also wie sieht der Baum aus? Wie riecht er und was für Geräusche gibt er von sich? Je verrückter, desto besser!
- Die einzelnen Bilder müssen miteinander verknüpft werden. Was hat Information 1 mit Information 2 zu tun?
- Die Geschichte sollte nicht aus mehr als 10 Wörtern bestehen. Wenn es mehrere Informationen sind, dann mache lieber zwei unabhängige Geschichten.