12. und 13. Lernstrategie: Selbstunterricht und Aufgabenanalyse

Wenn eine Arbeit naht, bekommen viele Schülerinnen und Schüler Stress. „Wie soll ich das alles in der kurzen Zeit lernen?“ Vielleicht kennst du diese Situation auch und hast diesen Satz oder ähnliche Sätze auch schon gesagt. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du unterschiedliche Strategien hast, wie du an den Lernstoff heran gehst. Diese Strategien werden Lernstrategien genannt. Lernstrategien erleichtern die Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung neuer Informationen. Das bedeutet, dass du dir neue Informationen schneller und einfacher merken kannst.

John Hattie ist ein neuseeländischer Pädagoge, der sich damit beschäftigt, wie Schüler und Schülerinnen am besten lernen können. Deshalb hat er unterschiedliche Lernstrategien aufgestellt.

Hattie hat 13 metakognitive Strategien entwickelt. Er bezeichnet diese metakognitiven Strategien als Strategien zur Problemlösung, die auf die Auswahl und Kontrolle der Problemlösestrategie fokussiert. „Meta-Kognition“ bedeutet also einfach „über das Denken nachdenken“.

Hattie hat die Lernstrategien untersucht und bewertet, wie effektiv sie sind, also wie stark sie sich auf dein Lernverhalten auswirken. Ob sie dir viel bringen oder eben nicht. Von den 13 entwickelten Strategie von Hattie, weisen 13 eine hohe bis relativ hohe Wirkung auf.

Die dritteffektivste Lernstrategie ist der Selbstunterricht mit der Effektstärke 0,62. Die  Aufgabenanalyse ist die elfteffektivste Lernstrategie mit einer Effektstärke von 0,45. Beide Strategien haben also eine relativ hohe Wirkung.

Selbstunterricht ist eine Aktivität, bei der der Lernende sich selbst die Schritte zur Erarbeitung deutlich macht. Du machst dir also selbst klar, welche Schritte du nacheinander machen musst, um die Aufgabe zu lösen. Das musst du dir aber nicht aufschreiben, sondern gut gehst die Schritte in deinem Kopf durch. Du gehst also zum Beispiel gedanklich die Schritte durch, die du machen musst  um die Matheaufgabe zu lösen.

Eng mit der Lernstrategie Selbstunterricht, ist die Lernstrategie Aufgabenanalyse verbunden. Der Unterschied der beiden Strategien ist, dass du bei dem Selbstunterricht selbst versuchst die Aufgabe zu lösen und bei der Aufgabenanalyse kannst du Hilfe bekommen. Deshalb sind auch die Effektstärken unterschiedlich. Du lernst wahrscheinlich mehr und schneller wenn du die Aufgabe komplett selbst bewältigst und zu Ende bringst, als wenn du dabei Hilfe hast. Allerdings hat beides eine relativ hohe Wirkung und ist somit effektiv.

Um eine Aufgabe lösen zu können und dann durch Selbstunterricht die Aufgabe zu durchdenken oder zu analysieren, ist die Voraussetzung, dass du die Aufgabe verstehst. Doch das Verstehen der Aufgabe fällt vielen Schülerinnen und Schülern schwer. Vielleicht gehörst du da auch dazu.

Ich habe dir hier einige Informationen und Fragen, die dir helfen sollen, die Aufgabe zu lösen.
Ich gehe folgende Schritte, um meine Aufgabe im Fach_______________________, im Buch auf der Seite ______, Nummer_______ zu verstehen.

Was sind die 3-5 Schlüsselwörter in der Aufgabenstellung?
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Welche Tätigkeit(en) wird/werden von mir verlangt?
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Welche Mittel kann/darf ich zur Hilfe benutzen (z.B. Lineal, Duden, Taschenrechner)?
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Gibt es irgendwelche Vorgaben (z.B. Schreibe mind. 150 Wörter, oder du hast 5min. Zeit die Aufgabe zu lösen)?
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Kreuze zutreffendes an:

  • Es gibt ein Beispiel, das habe ich gelesen und verstanden!
  • Es gibt ein Beispiel, das habe ich gelesen aber nicht verstanden, weil
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  • Es gibt kein Beispiel!

In meinen eigenen Wörter würde ich die Aufgabe so formulieren:
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Es ist wirklich einfach und dennoch genial, aber auch gleichzeitig schade, es einem in der Schule nicht beigebracht wird, sondern man meistens nur trockenen Inhalt hingeklatscht bekommt.