Im März 1848 geschehen aufregende Ereignisse in Deutschland. Wie du vielleicht weist, gibt es zu dieser Zeit noch kein richtiges Deutschland. Stattdessen gibt es viele kleine Staaten, die im Deutschen Bund sind. Viele Menschen wollen das ändern: Sie fordern ein geeintes Deutschland. In diesem Geschichte lernen-Beitrag erkläre ich dir, was diese Menschen noch möchten und wie sie vorgehen. Du wirst herausfinden, wie die Revolution abläuft und warum sie scheitert.
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2 wichtige Forderungen der Bürger
Erfahre, was die zwei zentralen Forderungen der Revolution waren
Die Bürger der einzelnen Staaten stellen im März 1848 Forderungen an ihre Herrscher, die sogenannten Märzforderungen. Hierzu gehören:
- Grundrechte: Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Ende von willkürlichen Verhaftungen
- Ein gewähltes „Nationalparlament“, also eine Volksvertretung für ganz Deutschland
- Die Einzelstaaten schließen sich zum Nationalstaat – Deutschland zusammen
- Für die Fürsten ein Problem: Wenn Deutschland eins wird, verlieren sie ihre Macht
Diese Märzforderungen verbreiten sich in allen Einzelstaaten, z.B. Österreich und Preußen.
Der Verlauf der Revolution
Erfahre alles zum Verlauf der Revolution
Die Revolution scheint zunächst zu funktionieren:
- Die Herrscher machen ihren Untertanen Zugeständnisse
- Es sollen Verfassungen ausgearbeitet werden und ein Nationalparlament darf gewählt werden
- Die Fürsten setzen neue Minister, die sogenannten Märzminister, ein. Sie regieren in den Märzparlamenten.
- → Damit sollen die Bürger beruhigt werden
- → Die Fürsten selbst bleiben im Amt
Die Revolution geht nicht ohne Gewalt vor sich:
In Österreich kommt es zu Straßenschlachten zwischen Revolutionären und Soldaten. Auch in Preußen kämpfen die Revolutionäre gegen Soldaten
Die Umsetzung der Revolution 1848
Erfahre, wie die Revolution umgesetzt wurde
- Zuerst muss das Nationalparlament gewählt werden. Es gibt noch kein Frauenwahlrecht, aber volljährige Männer dürfen an der freien Wahl teilnehmen
- Die gewählten Abgeordneten aus allen Einzelstaaten treffen sich in Frankfurt in der Paulskirche. Deshalb spricht man auch von der Paulskirchenversammlung
- Sie sollen Grundrechte festlegen und eine Verfassung für Deutschland ausarbeiten
Die erste Aufgabe ist das Formulieren von Grundrechten:
- Die Bevorzugung des Adel wird abgeschafft, die Mächtigen sind nun den normalen Menschen gleichgestellt
- Es gibt Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Pressefreiheit für die Menschen
Schwierig wird es bei der Neuordnung Deutschlands als Nationalstaat:
- Das Ausarbeiten einer Verfassung dauert lange und ist von Streit unter den Abgeordneten geprägt
- Schließlich gibt es ein Ergebnis: Deutschland wird eine Monarchie
- → Das Land wird vom Kaiser geführt, aber das Parlament darf mitbestimmen
- Es werden unabhängige Gerichte eingeführt
- → Es gibt eine Gewaltenteilung
5 Gründe für das Scheitern der Revolution
Erfahre, warum die Revolution schlussendlich gescheitert ist
Die Revolution scheint zuerst erfolgreich zu sein. Aber dann schlagen die Fürsten zurück: Es kommt zur Gegenrevolution. Wie kann das passieren?
Für das Scheitern der Revolution gibt es mehrere Gründe:
1. Mangelnde Autorität der Paulskirchenversammlung
Die Nationalversammlung hat keine Soldaten auf ihrer Seite. Somit kann sie sich nicht verteidigen. Viele Fürsten und Könige ignorieren die Paulskirchenversammlung einfach. Somit hat sie keine Macht.
2. Ablehnung der Kaiserkrone
Die Paulskirchenversammlung beschließt, dass Deutschland eine Monarchie sein soll. Also braucht es einen Kaiser.
Die Krone wird König Friedrich IV. von Preußen angeboten. Der lehnt aber ab: Eine Kaiserkrone könne nur von Gott, nicht von einfachen Menschen vergeben werden.
Das schwächt die Paulskirchenversammlung, denn welche Macht hat ein Parlament, wenn sich der König ihm einfach widersetzt?
3. Fehlende Erfahrung
Die Paulskirchenversammlung steht vor großen Aufgaben:
Sie muss einen Nationalstaat schaffen und Gesetze erlassen. Stell dir vor, du müsstest so etwas tun. Hört sich ganz schön schwierig an, oder?
Für die Menschen damals ist es sogar noch schwieriger. Denn sie haben keine Erfahrung mit einem geeinten Deutschland.
→ Alles läuft sehr ungeordnet ab
4. Keine klare politische Linie
Die Revolutionäre sind sich in einer Sache einig: Sie wollen einen Nationalstaat, ein geeintes Deutschland. Aber sie wissen nicht, was genau sie wollen:
Soll Deutschland eine Monarchie oder eine Demokratie werden?
Soll Österreich zu Deutschland gehören, also eine großdeutsche Lösung gefunden werden?
Ist eine kleindeutsche Lösung ohne Österreich das Richtige?
Es gibt viele Fragen und Vorschläge, über die sich die Abgeordneten streiten. Das dauert lange und so haben die Fürsten viel Zeit, zurückzuschlagen.
5. Die Gegenrevolution
Die Abgeordneten in Frankfurt brauchen lange, um ihre Aufgaben zu erfüllen.
Währenddessen bereiten die Fürsten und Herrscher eine Gegenrevolution vor. Sie sichern sich die Unterstützung der Soldaten.
Die Abgeordneten werden verfolgt und müssen fliehen.
Die Menschen, die für die Revolution sind, werden verfolgt und müssen mit Gewalt rechnen.
Soldaten besetzen Städte und bekämpfen Aufstände.
Die Märzparlamente werden wieder aufgelöst und die Verfassungen ungültig gemacht. Auch die Grundrechte gibt es nicht mehr.
Und auch der Nationalstaat Deutschland wird aufgelöst: Ab jetzt gibt es wieder viele Einzelstaaten.
Die Revolution scheitert!
Ist die Revolution komplett gescheitert?
Nein, das ist nicht so. Manche Forderungen bleiben auch nach dem Ende der Revolution erhalten und werden umgesetzt:
- Das Feudalsystem wird abgeschafft, Bauern müssen nicht mehr den Grundbesitzern gehorchen
- Der Weg für die Industrialisierung wird geebnet
- Einen Teil der Revolution sehen wir heute noch in Deutschland:
- Die deutsche Flagge mit den Farben Schwarz, Rot und Gold: Das waren die Farben der Revolution
- Unsere Grundrechte sind teils wörtlich aus der Verfassung der Paulskirchenversammlung übernommen
- Unsere Nationalhymne ist während der Revolution entstanden. Heinrich Hoffmann von Fallersleben dichtete den Text zur Gründung eines Nationalstaates
- Ein Teil der Revolution ist somit bis heute erhalten geblieben
Ein ausführliches und verständliches Video zur Revolution von 1848 findest du hier.
Zusammenfassung der 4 wichtigen Punkte
- Im März 1848 kommt es in den deutschen Einzelstaaten zur Revolution. Die Menschen fordern Grundrechte, wie die Meinungs- und Pressefreiheit. Außerdem soll ein Nationalstaat – Deutschland, gegründet werden
- Zunächst ist die Revolution erfolgreich, die Menschen dürfen zum ersten Mal ein Parlament wählen. Das Parlament trifft sich in der Paulskirche in Frankfurt, um eine Verfassung auszuarbeiten. Das funktioniert nur schlecht, weil die Menschen keine Erfahrung mit Politik haben und sich streiten
- Währenddessen bereiten die Fürsten eine Gegenrevolution vor. Das Parlament wird entmachtet und die Revolution scheitert
- Einige Ideen der Revolution bleiben aber teils bis heute bestehen: Die Farben der deutschen Flagge, aber auch die Nationalhymne
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Geschichte lernen:
- Die Industrialisierung
- Das Deutsche Kaiserreich
- Der Weg zum 1. Weltkrieg
- Die Weimarer Republik
- Innere Belastungsfaktoren der Weimarer Republik
- Äußere Belastungsfaktoren der Weimarer Republik
- Das Krisenjahr 1923
- Ermächtigungsgesetz und Reichstagsbrandverordnung
- Hitlers Außenpolitik
- Die Parteien der Weimarer Republik
- Die NS-Ideologie
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