Die Reportage

„Oh mein Gott, ich muss nächste Woche in der Klassenarbeit eine Reportage bearbeiten!“

Keine Panik! Eine Reportage ist gar nicht mal so trocken.

Allerdings, wenn du ein wenig im Netz recherchierst, was alles wichtig ist, um einen solchen Text zu schreiben, kannst du schon ein wenig die Krise bekommen.

Im Folgenden helfe ich dir aber gerne, dieses Chaos ein wenig zu entwirren, so dass es für dich nicht mehr sonderlich schwer ist, deine Klassenarbeit nächste Woche mit einer ordentlichen Note zu schreiben.

Wie immer ist es natürlich notwendig, dass du dich mit Textmarker und Schmierzettel bewaffnest. Die ersten Ideen sind immer noch die besten. Gleich aufschreiben, dann musst du dir diese schon nicht merken und kannst dich mit den wichtigen Fakten auseinandersetzen.

Vermutlich wird deine Arbeit so ablaufen, dass du eine Reportage vorgelegt bekommst und du dich mit dem Inhalt, den Merkmalen und der Sprache auseinandersetzen musst.

Denk bitte dran, jeder Aufsatz braucht eine ordentliche Einleitung. Lies dich einfach noch einmal in meinem Thema über die Einleitung ein, damit du gleich zu Beginn mit einem ordentlichen Werk punkten kannst. Thema, Autor, Erscheinungsdatum usw. sind nun mal Fakten, die du nicht vergessen darfst, die du aber so verpacken musst, dass dein Lehrer auch Spaß daran hat, deinen Aufsatz bis zum Ende durchzulesen. Er hat leider die mühsame Aufgabe mindestens 25 Aufsätze zu lesen, da musst du ihm schon etwas Spannenderes vorlegen, damit er nicht stirnrunzelnd verzweifelt.

Willst du mit ein bisschen Extrawissen punkten und ein wenig Schlaumeier spielen?

Der Begriff Reportage kommt aus dem lateinischen und bedeutet nichts anderes als „berichten“ oder „melden“. Eine Info, die sich ganz gut in der Einleitung macht oder als Überleitung zum Hauptteil dienen kann.

Vergiss nun nicht, den Inhalt der Reportage wiederzugeben. Stell dir einfach vor, der der deine Klassenarbeit liest, hat den Text, der dir als Grundlage dient, nicht vorliegen.

Du musst ihm nun alle wichtigen Inhalte erzählen und wiedergeben, damit dein Leser dir auch folgen kann. Notfalls schau dich nochmal kurz in dem Kapitel „Inhaltsangabe“ um, wo ich dir erkläre, wie du diese perfekt formulieren kannst.

Kommen wir nun zu den Fakten der Reportage:

Die Reportage

• • gehört zu den informativen Texten, ebenso wie Berichte und Dokumentationen.
  • soll objektiv geschrieben sein
  • hat die Aufgabe, den Leser, Zuschauer oder Zuhörer über einen aktuellen Sachverhalt zu informieren.

• bezieht sich meist auf aktuelle Fakten und Ereignisse

Das beste Beispiel hierfür wäre eine Reportage in den täglichen Ausgaben der „Tagesthemen“ oder dem „heute-journal“ des ZDF.

Über politische oder gar weltpolitische und aktuelle Themen wird dort täglich aktuell berichtet. Kriege, Hungersnöte, Naturkatastrophen sind Themen, die uns dort ständig begegnen.

Sinn ist es, uns diese Themen, so sachlich wie möglich und dennoch mitreißend entgegenzubringen, so dass wir uns dafür interessieren und notfalls auch eingreifen oder mitwirken können.

Beispiel:

Großbrand in Kalifornien:

Während der Nachrichten wird ein Reporter hinzugeschalten, bei dem im Hintergrund noch die tosenden Flammen des Waldbrandes in Kalifornien zu sehen sind.

Er hält sein geschütztes Mikrofon, schwitzt fürchterlich in der Hitze des Feuers und versucht direkt vor Ort die Situation zu schildern und über das Großfeuer und die Ausmaße zu berichten.

Glaubst du wirklich, dass dieser Reporter mit dem Feuer im Rücken ganz sachlich und objektiv berichten kann? Ich kann es mir nur schwer vorstellen.

Und genau das macht eine Reportage aus.

Aktuelle Geschehnisse, die möglichst objektiv mitten aus dem Geschehen heraus berichtet werden.

Nur dadurch wird diese Berichterstattung durch die persönliche Wahrnehmung beeinflusst.

Das immense Feuer, der schwitzende Reporter, die Not und Angst der Bewohner, die fliegenden Hubschrauber über den Flammen, eventuell schon die ersten Zahlen von Todesopfern, all das unterscheiden eine Reportage von einem stinknormalen Bericht.

Du wirst dir bestimmt beim nächsten Waldspaziergang oder Picknick überlegen, ob du deine Zigarette unbedacht in den Wald wirfst oder ein Grillfeuer außerhalb der vorgegebenen Grillstelle entzündest.

Was also sind die Merkmale einer Reportage?

• Der Berichterstatter steht direkt im Geschehen und zeigt das, was der Reporter wahrnimmt
• Er darf mit eigenen Eindrücken berichten, darf aber trotzdem nicht werten
• Der Inhalt ist nicht erfunden und basiert auf beweisbare Tatsachen
• Er berichtet in der Ich-Form
• Seine persönliche Wahrnehmung beeinflusst die Beiträge
• Wir als Leser bekommen das Gefühl mittendrin zu sein
• Das Geschehen wird durch Fotos oder Filmeinspielungen verstärkt, nur authentisches Material wird verwendet, also keine Cartoons zu Katastrophen usw.
• Recherche ist Grundlage für die Reportage

Welche Sprache spricht die Reportage?

• bildhaft
• greifbar
• erlebbar

• mit der Folge, dass in unserem eigenen Gedanken ein eigener Film entsteht.

Stell dir nun noch folgende Fragen:

• Wie wirkt nun die Reportage auf dich?
• Was glaubst du, will der Reporter erreichen?
• Konnte sie dich mitreißen?
• Kannst du etwas für dich mitnehmen oder in deinem Leben dadurch verändern und verbessern?
• Machst du dir daraufhin irgendwelche Gedanken, etwas an deinem Verhalten zu ändern?

Und sobald du diese Fragen beantwortet hast, hast du deinen Schluss auch schon formuliert.

Nun heißt es wirklich nur noch:

• Aufsatz noch einmal gründlich durchlesen

• Rechtschreibfehler und Satzzeichen überprüfen

• Fakten überprüfen

Was kann dann noch groß schiefgehen?

Aus unserer Sicht nichts mehr, jetzt hängt es nur noch von der Stimmung deines Lehrers ab!

Viel Glück dabei….